Zur Beruhigung eins gleich mal vorweg: Sollte das Brautpaar nicht zufällig einer königlichen Familie angehören, müssen Sie sich nicht vor angestaubten Benimm-Regeln während Trauzeremonie und Hochzeitsfeier fürchten. Dennoch gibt es – bei aller Zwanglosigkeit des „gemeinen Volkes“ – ein paar Dinge, auf die Sie achten sollten, um Braut und Bräutigam einen wunderschönen Tag zu bereiten.
Zusagen ...
Juchu! Gerade ist die Hochzeitseinladung Ihrer besten Freundin in Ihren Briefkasten geflattert. Klar, dass Sie mit von der Partie sind, wenn sie und ihr Liebster sich das Jawort geben. Auch wenn Sie natürlich Ihre beste Freundin regelmäßig zu Gesicht bekommen: Falls Sie den Hinweis „u.a.w.g.“ (Abkürzung für: „um Antwort wird gebeten“) oder eine ausformulierte Bitte um Rückmeldung auf der Einladung finden, sollten Sie Ihre Zusage trotzdem so schnell wie möglich per Post schicken. Bei der Formulierung orientieren Sie sich am Besten an dem Stil, in dem die Einladung verfasst ist.
... und Absagen
Und falls Sie beim besten Willen nicht an der Hochzeit teilnehmen können, sollten Sie Braut und Bräutigam umgehend darüber informieren, damit sie sich bei der Planung der Feier darauf einstellen können! Wenn die beiden Ihnen nahe stehen, freuen sie sich sicherlich sehr, wenn Sie ihnen die Gründe für Ihre Absage persönlich – zum Beispiel telefonisch – erklären. Ansonsten empfiehlt es sich, die Absage mit einer kurzen Erklärung schriftlich zu formulieren. Übrigens: Auch wenn Sie nicht zur Hochzeit kommen können, ist es üblich, dem Brautpaar ein Geschenk zumachen!
Kleiderfragen
Oberste Grundregel in Sachen Hochzeitsoutfit: Das Brautpaar gibt den Ton an! Soll heißen: Braut und Bräutigam bestimmen, wie festlich sie sich das Outfit ihrer Gäste wünschen – innerhalb dieser Vorgabe können Sie sich dann natürlich selbst aussuchen, was sie tragen möchten. Hat sich die Braut zum Beispiel für ein langes Kleid entschieden, dürfen auch die weiblichen Hochzeitsgäste eine lange Robe tragen. Hat die Braut ein kurzes Kleid gewählt, sollten Sie ebenfalls auf einen langen Rock verzichten. Aufgepasst: Erscheinen Sie niemals eleganter, auffälliger oder durchgestylter als die Braut auf einer Hochzeit! Schließlich soll sie den ganzen Tag im Mittelpunkt stehen!
Schwarz und Weiß
Schwarz und Weiß sind bei einer Hochzeit insbesondere für die weiblichen Gäste tabu! Die Farbe Weiß ist selbstverständlich der Braut vorbehalten – gleiches gilt für Creme, Champagner und ähnliche Nuancen. Und Schwarz? Ist traditionell die Farbe der Trauer. Unser Tipp: Mit dezenten Farben machen Sie garantiert nichts falsch. Übrigens: Zur kirchlichen Trauzeremonie dürfen Sie einen Hut aufsetzen, wenn Sie Lust dazu haben! Die männlichen Gäste sollten ihr Outfit dem Stil des Bräutigams anpassen.
In der Kirche
Zur kirchlichen Trauung sollten Sie möglichst früh erscheinen – ideal sind etwa 30 Minuten vor Beginn der Trauzeremonie. Wenn viele Gäste erwartet werden, dauert es sonst womöglich sehr lange, bis alle ihre Plätze eingenommen haben. Zur Sitzordnung: Die vorderen Bänke sind traditionell den Familien und der engeren Verwandtschaft von Braut und Bräutigam vorbehalten. Alle anderen Gäste sollten in den hinteren Bänken Platz nehmen. Hier sollten Sie sich ebenfalls hinsetzen, falls Sie zu spät kommen, um den Gottesdienst nicht unnötig zu stören. Die Trauzeremonie wird gemäß einer Ihnen fremden Kirche zelebriert? Keine Sorge: Niemand erwartet, dass Sie über alle Riten perfekt Bescheid wissen und alle Lieder mitsingen. Sie sollten sich aber bemühen, mit den anderen Gästen gemeinsam aufzustehen und wieder Platz zu nehmen.
Die Hochzeitsfeier
Üblicherweise betreten Braut und Bräutigam den Festsaal als Erste, damit sie ihre Gäste dort empfangen können. Verzichten die beiden darauf, können Sie sich unter die übrigen Hochzeitsgäste mischen und auf eine zwanglose Begrüßung durch das Brautpaar und deren Eltern einstellen. Im Laufe der Feier sollten Sie sich jedoch unbedingt noch einmal für die Einladung bedanken – und nicht vergessen, der Braut Komplimente zu machen! Zu guter Letzt: Wer plant, Bräuche, Spiele, eine Rede oder Hochzeitszeitung für das Brautpaar vorzubereiten: Verzichten Sie auf alles, was Braut und Bräutigam womöglich unangenehm oder peinlich sein könnte! Schließlich sollen die beiden ihre Hochzeit von der ersten bis zur letzten Minute genießen!
Geschenke
Vorbei die Zeiten, in denen ein Brautpaar zur Eheschließung von der Bettwäsche bis zum Geschirr lauter praktische Dinge für die Gründung des gemeinsamen Haushaltes geschenkt bekam. Heute wohnen Braut und Bräutigam häufig bereits vor der Trauung zusammen und besitzen schon alles, was sie benötigen. Die meisten Paare erstellen deswegen eine Geschenkliste mit ganz speziellen Wünschen, die sie entweder selbst verwalten oder diese Aufgabe der Brautmutter oder einem größeren Geschäft übertragen. Hier können Sie sich erkundigen, was gewünscht wird und welche Geschenke schon vergeben sind – damit nicht am Ende drei Toaster auf dem Hochzeitstisch stehen. Wünscht sich das Brautpaar etwas Teures, schließen Sie sich doch mit anderen zusammen.
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